Eine Schülergruppe der Gesamtschule Kohlscheid erkundete im Rahmen eines Kurzprojektes die Kulturen unserer Region. Den Schwerpunkt legte sie auf den allmählichen Wegfall der Grenzkontrollen und Grenzsperrwerke in der hiesigen Euregio Maas-Rhein.
Gestartet wurde die Exkursion im Eurode Business Center (EBC) auf der Neustraße/Nieuwstraat, einem Dienstleistungszentrum mitten auf der deutsch-niederländischen Grenze zwischen Herzogenrath und Kerkrade. Rund 25 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 und 6 in Begleitung der Schulleiterin, Barbara Onkels und den Lehrerinnen Corinna Hagel und Gabriella Zurborg wurden im Foyer des EBC von Bürgermeister Christoph von den Driesch begrüßt. Von ihm erfuhren sie in Kürze die historische Entwicklung der Grenzsituation bis zum Wegfall der Grenzmauer. „ Es ist nicht selbstverständlich, dass wir über so viele Jahrzehnte in Frieden miteinander leben können. Die europäische Gemeinschaft hat viele Vorteile für uns Bürger. Heute können wir uns frei im Grenzraum bewegen, das war vor der EU nicht möglich“, erläutert von den Driesch.
Mit dem Thema „Europa erleben – Grenzen ade“ hatte sich die Gesamtschule Kohlscheid erfolgreich bei der Ausschreibung der Europawoche des Landes NRW beworben. „Dieses Motto verdichtet sich in unserer Region, besonders an einigen markanten Punkten. Daher haben wir das Thema Neustraße/Nieuwstraat in Herzogenrath/Kerkrade gewählt, wie sich hier wie kaum an einem anderen Platz die geradezu skurrile Grenzsituation mit ihrer Veränderung beispielhaft darstellen lässt. Hier gibt es Europa zum Anfassen“, so Corinna Hagel und Gabriella Zurborg. Am Beispiel der Neustraße können die Schülerinnen und Schüler den Wert und die Anstrengungen für ein Europa ohne Grenzen erfahren.
Im Unterricht wurden die Schüler schon bestens auf den Ausflug vorbereitet. Friedrich, 11 Jahre aus der 6. Jahrgangsstufe: „ Wir haben Schmuggelgeschichten und Steckbriefe über Provinzen geschrieben. Die Arbeit an dem Thema war richtig cool, jetzt sieht man vieles in Sachen Europa mit anderen Augen.“
Nach dem Empfang im EBC begleitete Patricia Kruytzer vom Eurode Zweckverband die Gruppe zum Geo Caching und einem Fragenquiz in der Umgebung. Anschließend stand noch ein Besuch im Zollmuseum in Horbach auf dem Programm.
Zum Abschluss der Europawoche werden die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler und Fotos von den Europatagen ausgestellt. Damit kann der „europäische Gedanke“ an viele Menschen weiter getragen werden und natürlich werden die Schüler gerne als Multiplikatoren für diese tolle Gemeinschaft fungieren.
Quelle: Stadt Herzogenrath