Auch in diesem Jahr häufen sich Meldungen in der StädteRegion über den verheerenden Befall von Buchsbäumen mit dem Buchsbaumzünsler. Der Buchsbaumzünsler (lat. Cydalima perspectalis) ist ein kleiner, nachtaktiver Falter und tritt seit einigen Jahren auch in Deutschland auf. Die ursprüngliche Heimat ist Ostasien. Der Schädling wurde mit Pflanzenlieferungen aus dieser Region nach Europa eingeschleppt und hat in Mitteleuropa keine natürlichen Feinde.
Die Larven sind am Anfang gelblich gefärbt, später grün mit schwarzen Längsstreifen. Sie sind besonders in dichten Buchsbaumsträuchern schwer zu finden.
Nach Abschluss der Larvenentwicklung verpuppen sich die Raupen, aus denen die Falter schlüpfen. Diese legen wiederum Eier, die in Gruppen zu ungefähr zwanzig Stück auf der Blattunterseite abgelegt werden. Im Laufe des Jahres kann es zu erneutem Befall kommen, da die Tiere mehrere Generationen pro Jahr bilden. Bisher geht man davon aus, dass der Schädling pro Jahr drei, unter sehr günstigen Entwicklungsbedingungen eventuell sogar vier Generationen bildet.
Die Abfallberatung der AWA Entsorgung GmbH empfiehlt daher, die eigenen Buchsbäume im Garten mit einem kritischem Blick zu prüfen:
Einen durch den Buchsbaumzünsler befallenen Buchsbaum erkennt man an der hellbeigen Färbung des Gewächses. Zuden sind die meisten Blätter abgefressen oder nur noch die Blattgerippe bzw. der Stiel der Blätter vorhanden. Wurden die Blätter abgefressen, nagen die Raupen auch die Rinde der Äste komplett ab, bis lediglich das Holz übrig ist. Zusätzlich beginnen die Buchbaumzünsler damit, das Gewächs zum Schutz gegen äußere Beeinträchtigungen einzuspinnen. Zu beobachten ist dann die Bildung von weißlichen Gespinsten, in denen dunkle Kotkrümel zu sehen sind.
Für eine Bekämpfung des Buchsbaumzünslers ist es daher wichtig, den Befall rechtzeitig zu erkennen. Regelmäßige und sorgfältige Kontrolle der Gewächse (auch das Innere des Strauches) ist daher unerlässlich.
Eine wirkungsvolle Bekämpfungsstrategie hängt maßgeblich davon ab, in welchem Umfang die Buchsbäume geschützt werden sollen (vereinzelte Gewächse oder ganze Anlagen).
Zuerst können Schutznetze dazu verwendet werden, den Zuflug der Falter zu unterbinden.
Wenn die Raupen des Buchsbaumzünslers und ihre Gespinste im Inneren des Strauches bereits zu sehen sind, sind folgende Maßnahmen zu empfehlen:
– wenn möglich, Gespinste entfernen und die Raupen absammeln,
– einen Rückschnitt vornehmen, um die Eier und unterschiedliche Entwicklungsstadien zu beseitigen,
– anschließend den befallenen Buchsbaum mit starkem Wasserstrahl vor allem im Inneren abspritzen, um so die letzten Raupen auszuwaschen.
– Als letzte Maßnahme kann mit Mitteln gespritzt werden, die im Biolandbau zugelassen und im Gartenfachhandel erhältlich sind. Hier sollte vorher unbedingt eine fachliche Beratung in Anspruch genommen werden.
War eine Bekämpfung des Buchsbaumzünslers nicht erfolgreich, so ist darauf zu achten, die zerstörten Buchsbäume so zu beseitigen, dass eine weitere Verbreitung des Schädlings nicht begünstigt wird.
Um eine weitere Verbreitung des Schädlings zu verhindern, müssen mit Larven, befallene Pflanzenteile oder auch die ganzen Pflanzen fachgerecht entsorgt werden. Die AWA-Abfallberatung empfiehlt hierzu Folgendes:
– Kleinere Mengen an geschädigtem Buchsbaumschnitt können über die grüne Biotonne oder graue Restmülltonne entsorgt werden. Es wird empfohlen, die Tonne von den beiden zu wählen, die als nächstes geleert wird, damit die Raupen nicht in der Tonne schlüpfen.
– In der Stadt Herzogenrath werden zudem kostenpflichtige amtliche Laub-/Grünabfallsäcke der RegioEntsorgung AöR (Stückpreis: 2,60 € mit ca. 80 Liter Volumen) aus Kraftpapier angeboten. Hierüber kann ebenfalls befallener Buchsbaumschnitt entsorgt werden. Die Bereitstellung der Laub-/Grünabfallsäcke zur Abholung ist mit der Entleerung der grünen Biotonne oder bei der Grünschnittstraßensammlung vorzunehmen (siehe Abfallkalender 2018).
– Größere Mengen können an den Kompostierungsanlagen der AWA GmbH (für Herzogenrath z.B. die Kompostierungsanlage am ELC-Alsdorf-Warden (ehemalige Mülldeponie) oder die Kompostierungsanlage Würselen, Am Weiweg) gegen eine Gebühr von 3,00 € pro 0,5 m³ abgegeben werden. Eine Verpackung des Buchsbaumschnittes ist hier nicht erforderlich, weil die Verarbeitung unmittelbar erfolgt. Bei der Anlieferung in einem offenen Anhänger wird um das Abdecken des Schnittgutes mit einer Plane gebeten.
– Grundsätzlich sollten vom Buchsbaumzünsler befallene Pflanzen nicht zu den Grünabfallsammelstellen im Stadtgebiet gebracht oder unverpackt zu den Grünschnittstraßensammlungen im Stadtgebiet gegeben werden. Sollte dennoch eine Anlieferung an den Grünschnittcontainern oder dem Wertstoffhof Herzogenrath unumgänglich sein, ist eine Verpackung des befallenen Buchsbaumschnittes in Kraftpapiersäcken unbedingt erforderlich. Die Papiersäcke werden vor Ort nicht entleert, sondern mit dem übrigen Grünschnitt gemeinsam entsorgt. Bei der Abgabe an den Grünschnittcontainern oder dem Wertstoffhof Herzogenrath ist eine Anlieferung generell auch in handelsüblichen Kraftpapiersäcken möglich (bei der Bereitstellung neben der Biotonne oder bei den Grünschnittstraßensammlungen werden dagegen nur kostenpflichtige amtliche Laub-/Grünabffallsäcke der RegioEntsorgung AöR mitgenommen).
– Von einer Kompostierung im eigenen Garten wird dringend abgeraten.
Grundsätzlich kann mit dem Einsatz der o.g. Mittel ein Befall durch den Buchsbaumzünsler erfolgreich bekämpft werden. Allerdings stellt sich die Frage, ob es bei einer dauerhaften Ausbreitung des Schädlings überhaupt noch Sinn macht, auf Buchsbäume als Zierpflanzen zu setzen. Vielmehr sollte man prüfen, ob man nicht auch andere, ähnliche Zierpflanzen verwenden könnte. Eine Alternative zum Buchsbaum, welche sich bereits bewährt hat und ähnlich aussieht, ist bspw. die Eibe.
Bei weiteren Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen der AWA-Abfallberatung unter Tel.: 02403 / 8766-353jederzeit gerne zur Verfügung.
Quelle: Stadt Herzogenrath