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Die zwei jungen Männer, die die Polizei am Dienstag nach einer Verfolgungsfahrt in Eschweiler festnehmen konnten, sitzen in Untersuchungshaft. Beide sind sogenannte jugendliche/heranwachsende Intensivtäter. Trotz ihres jungen Alters sind ihre polizeilichen Akten entsprechend dick.

Einer der Festgenommenen, der 17-Jährige aus Kelmis (Belgien), wurde bereits per Haftbefehl gesucht. Hierbei ging es um Straftaten wie schwerer Raub, Einbruch, gefährliche Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz.

Die Kriminalakte des 18-Jährigen ist nicht minder dick. Er wurde noch im Oktober 2017 zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und 10 Monaten verurteilt. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig.

Noch am Dienstag und auch danach hatten sich bei der Polizei Zeugen gemeldet, die Angaben zum genauen Hergang am Dienstag machen konnten. Ihre Schilderungen zeigen, mit welcher Respektlosigkeit, Gleichgültigkeit und vor allem Brutalität die beiden vorgingen.

Angefangen hatte es laut Zeugen mit einer Vorfahrtsverletzung. Die jungen Leute hatten mit ihrem roten BMW einem anderen Autofahrer die Vorfahrt genommen. Der hatte sich daraufhin aus dem offenen Autofenster heraus beschwert. Ein Wort gab das andere. Was folgte, waren Drohungen der jungen Leute. Die folgten dem Zeugen bis auf den Parkplatz eines Einkaufsmarktes am Fichtenweg. Andere Zeugen gaben an, dass der rote BMW über den Parkplatz des Marktes gerast sei. Ohne Rücksicht auf Verluste. Nur durch Zufall kamen dem roten BMW keine Kunden „in die Quere“, obwohl dort rege Betriebsamkeit herrschte. Sofort seien die jungen Leute aus dem BMW gestiegen und hätten auf den Autofahrer eingeschlagen, der sich kurz zuvor über deren Verkehrsverstoß beschwert hatte. Mehrere gezielte Schläge gegen den Kopf folgten.

Ein Passant, der gerade seinen Einkaufswagen in Richtung Eingang schob, wurde auf die Situation aufmerksam und wollte schlichten. Dieser wurde unsanft aus dem Weg geräumt. Als die Täter den Eindruck hatten, sie hätten nun genug geprügelt und randaliert, setzten sie sich in den Wagen und brausten los. Sie hinterließen ein sichtlich gezeichne-tes Opfer, das mit Kopfplatzwunden ins Krankenhaus eingeliefert und über Nacht beobachtet werden musste

Noch bevor die Polizei alarmiert werden konnte, fiel der BMW einem Diensthundeführer der Polizei auf seiner Streife an einem Feldweg in Höhe des Sportplatzes Berger Preuß auf. Weil dort „Durchfahrt verboten“ ist, wollte der Polizist den BMW anhalten. Der Fahrer ignorierte die Zeichen des Beamten und brauste weiter.

Jetzt kamen gleich zwei Meldungen bei der Leitstelle der Polizei zusammen. Zum einen der Notruf, dass es eine Schlägerei auf dem REWE-Parkplatz gegeben habe und ein roter BMW flüchtig sei und dass am Sportplatz ein roter BMW die Anhaltezeichen eines Kollegen missachtet habe und einfach weitergefahren sei.

Die Polizei leitete daraufhin eine Fahndung nach dem roten Wagen ein. Schließlich hatten die Beamten in Eschweiler Sichtkontakt. Dabei sahen sie, dass offensichtlich Rauschgift und eine Feinwaage aus dem Wagen geworfen wurden. Trotzdem wurde die Verfolgung abgebrochen. Der 17-Jährige, der am Steuer saß, fuhr zeitweise mit über 100 km/h durch Wohngebiete. Um andere nicht zu gefährden, sagte die zuständige Polizeileitstelle: „Stopp mit der Verfolgung!“. Ab jetzt wurde mit bis zu neun Zivilwagen und Streifenwagen nach den bei-den gefahndet.

Schließlich fand man den BMW in Nothberg. Verlassen. Von den Flüchtigen zunächst keine Spur. Allerdings sahen Beamte hinter einem anderen geparkten Wagen zwei Schuhe herausragen. Wo zwei Schuhe stehen, ist auch mehr drin, dachten sie sich und schnappten zu. Einer der Täter hatte sich hinter dem Auto versteckt. Jetzt klickten die Handschellen. Wenig später auch ein zweites Mal, als der Mittäter nicht weit entfernt geschnappt wurde.

Beide machten bei der Polizei keine Angaben. Die Staatsanwaltschaft beantragte da-nach Haftbefehl mit Untersuchungshaft. Das Gericht ordnete nach eingehender Prüfung dann auch Untersuchungshaft an.

Der rote BMW wurde sichergestellt. Die Ermittlungen ergaben, dass der Wagen für knapp 300 Euro gekauft worden war. Ohne TÜV und ohne Zulassung. Wenn die beiden- höchstwahrscheinlich aber auch andere Personen – mit dem Wagen fahren wollten, wurden kurzerhand die nötigen Autokennzeichen gestohlen und dranmontiert. Die Kennzeichen, die jetzt an dem Wagen montiert waren, wurden in Stolberg vor ein paar Wochen von einem geparkten Auto abmontiert.

Der 17-Jährige hat natürlich keine Fahrerlaubnis. Angesichts der bereits begangenen Straftaten, ist dies noch das leichteste Vergehen.

Quelle: Polizei Aachen

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