Der Verein Kohlscheider Bürger e.V. hat bereits zu Beginn des neuen Jahres eine Bürgeranregung für ein Integriertes Handlungskonzept in Kohlscheid bei der Stadt Herzogenrath eingereicht. Ziel der Anregung ist es, die Entwicklung und Aufwertung des Kohlscheider Zentrums zeitnah weiter erfoglreich voranzubringen.
Die Bürgeranregung richtet sich direkt an Bürgermeister Christoph von den Driesch und wurde am 8. Januar bei der Stadt Herzogenrath eingereicht. Die Aktion fand in Abstimmung mit dem Werbering Kohlscheid statt, der ebenfalls Anfang Januar einen Antrag zu diesem Thema im Bürgermeisterbüro einreichte.
Konkret wird in dem Antrag bemängelt, dass die zunehmende Schließung von Einzelhandelsgeschäften in den letzten Jahren zu fortschreitenden Leerständen und somit zu einem unschönen Stadtbild führt. Die Stadt sei aufgefordert diese Abwärtsspirale durch Investitionen zu stoppen, denn nur so könne man auch wieder neue externe Investoren anlocken. Daher hat der Verein in seinem Antrag klare Ziele für das Integrierte Handlungskonzept für das Kohlscheider Zentrum formuliert:
- die Attraktivierung des Zentrums als Standort für Handel und Dienstleistungen
- die Verbesserung der Aufenthaltsqualität, u.a. durch Neugestaltung der Verkehrsflächen (Kopfsteinpflaster!) und Schaffung einer besseren Situation für Fußgänger* innen und Radfahrer*innen
- die Etablierung eines Lebensmittelpunktes im Zentrum als zentralem Treffpunkt für alle Generationen
- die Schaffung eines attraktiven, zeitgemäßen Wohn- und Lebensumfeldes
- die Stützung des vorhandenen Einzelhandels und das Stoppen des Trading-DownEffektes durch die Etablierung eines zugkräftigen Ankers wie z.B. eines Bio-Supermarktes
- die Aufwertung der vorhandenen Bebauung am Markt sowie in den angrenzenden Bereichen der Süd- und Weststraße z.B. durch ein Fassadenprogramm
Ein weiterer Vorschlag ist die Etablierung eines Stadtteilmanagers, der sich gezielt um die Entwicklung des Einzelhandels in Kohlscheid bemüht. Konkret sollen dabei brachliegende Einzelhandelsflächen wieder aktiviert werden, der Straßenraum neu aufgeteilt und ein Fassadenverschönerungsprogramm umgesetzt werden. Als Vorbild gilt dabei die Stadt Würselen, wie die Vereinsvorsitzende Birgit Meyer ausführt:
„In Würselen wird zur Zeit an Integrierten Handlungskonzepten in drei Stadtteilen (Mitte, Bardenberg und Broichweiden) gearbeitet – warum sollte das nicht auch in Herzogenrath möglich sein?“
Doch bevor man die notwendigen Fördermittel für solche Maßnahmen bei der Landesregierung beantragen kann, ist zunächst die Ausarbeitung eines Integrierten Handlungskonzeptes für diesen Bereich nötig, wie der 2. Vorsitzende des Vereins, Dr. Klaus Schillings, noch einmal deutlich machte:
„Die Ausarbeitung eines Integrierten Handlungskonzeptes ist Voraussetzung für die Inanspruchnahme von Städtebaufördermitteln des Landes, womit dann u.a. auch das Thema des leidigen Kopfsteinpflasters auf dem Kohlscheider Markt angegangen werden könnte.“
Denn man ist sich sicher, dass der Bau der Markttangente, der für dieses Jahr geplant ist, alleine nicht ausreichen wird um das Kohlscheider Zentrum nachhaltig positiv zu beleben. Seitens der Politik und der Verwaltung der Stadt Herzogenrath wurde eine Aufwertung des Kohlscheider Zentrums stets im Zusammenhang mit der Markttangente mehrfach ausdrücklich in Aussicht gestellt. Daran will der Verein laut Birigt Meyer nun anknüpfen:
„Wenn jetzt die Beantragung und Durchführung eines Integrierten Handlungskonzeptes beschlossen wird, könnten wir mit Abschluss des Baus der Markttangente soweit sein, dass mit den ersten Einzelmaßnahmen in die Umsetzung gegangen werden kann.“
Die Initiatoren der Bürgeranregung sehen es als dringend erforderlich, dass durch den positiven Beschluss für ein Integriertes Handlungskonzept für das Kohlscheider Zentrum jetzt ein positives Signal gesetzt werden müsse, bevor die „Verödung des Zentrums“ weiter voranschreite und sich eine Wiederbelebung zu einem späteren Zeitpunkt ungleich aufwändiger bis unmöglich gestalten würde.
Den ersten Impuls dazu setzte der Verein Kohlscheider Bürger e.V. nun mit Einreichung der Bürgeranregung. Jetzt hofft man, auf eine positive Entscheidung seitens des Umwelt- und Planungsausschusses, welcher voraussichtlich am 6. Februar über den Antrag beraten wird.