Es war wieder einiges geboten bei der Bürgerversammlung am Mittwochabend in der Aula der Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule in der Kircheichstraße. Detaillierte Infos zum Stand der Dinge in Sachen Planungen zur Markttangente, aber auch kritische Fragen aus dem Publikum ließen den Abend, moderiert von Jan-Christoph Poßberg (bekannt von 100,5 – Das Hitradio), sehr kurzweilig erscheinen. Über den Moderator allerdings war man anscheinend geteilter Meinung, da dieser ein zwischenzeitliches Raunen im Saal erzeugte, weil er einige Bürger in ihren Fragen bzw. Anregungen unterbrach. Ob dies seitens der Stadtverwaltung so gewollt und besprochen war, bleibt ungewiss.
Eingeleitet wurde der Abend mit einer Begrüßung des Bürgermeisters Christoph von den Driesch und anschließend von dem technischen Beigeordneten der Stadt Herzogenrath Ragnar Migenda. Dieser nahm die Teilnehmer mit auf eine Zeitreise in die vergangenen 30 Jahre und zeigte damit auf, dass das Thema Tangente schon vor drei Jahrzehnten so richtig aufkam und die Diskussionen bisher immer ohne Ergebnis blieben. Nun sei eine andere Zeit angebrochen, was das Thema Verkehr und diverse Problematiken des Einzelhandels betreffen und es müsse gehandelt werden, so erläuterte es Migenda zusammengefasst. Am 8. November ist sogenannter Stichtag. Dann ist der Termin beim Ministerium, wo es um die Bewilligung der Fördergelder geht.
Im Nachklang von Herrn Migenda kamen noch Bernd Noky, Geschäftsführer des Büros für Kommunal- und Regionalplanung, sowie Volker Wirtz von der Stadt Herzogenrath zu Wort und präsentierten den aktuellen Stand der Dinge in Sachen Tangente. Auf einer Fläche von 8100 Quadratmeter soll die 450 Meter lange Tangente verlaufen. Schmaler soll sie werden als bisher geplant, auch für’s Auge. Breite und rote Fahrradstreifen links und rechts auf der Fahrbahn sollen dies u.a bewirken. Eine Mittellinie wird es auch nicht geben. Dazu soll neben der Fahrbahnränder ein attraktives Wohngebiet entstehen mit viel Grün. Was das Tempolimit angeht, schien man sich noch ziemlich unsicher. Die Planungen eines Nahversorgers mit größerem Ausmaß scheint vom Tisch, da die Prioritäten mittlerweile eher auf den Marktbereich fokussiert sind.
Der Hauptteil des Abends war wie immer die Fragerunde der Besucher. Die größte Sorge hierbei war das Thema „Kreisverkehr in der Südstraße als Anschluss der Tangente an die Kaiserstraße“. Hierbei betonte der Bürgermeister, dass der Kreisverkehr kommt, wenn die Tangente kommt. Eine andere Lösung gäbe es für die Stadt Herzogenrath gar nicht und es läge auch keine andere Variante bei der Bezirksregierung vor. Wenn die Förderung bewilligt wird, dann kommt die Tangente und auch dieser Kreisverkehr, so der Verwaltungschef. Zudem wird eine anbindungsfreie Tangente für die Anwohner beitragsfrei bleiben. Versprochen wurde auch, dass man weiterhin intensiv mit den Bürgern im Austausch bleiben wird.
2019 wird die Projektförderung enden. Sollte man bis dahin die Bewilligung nicht bekommen, könnte das Thema Tangente für die nächsten Jahre erst einmal vom Tisch sein.